Berlin (epd). Bei einer der Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen am Samstag in Berlin haben Teilnehmer die Absperrungen zum Reichstagsgebäude durchbrochen, die Treppen gestürmt und Fahnen in den Farben des Deutschen Reichs vor dem Parlamentsgebäude geschwenkt. Die Polizei teilte am Abend mit, dass die Versammlung vor dem Bundestag, bei der sich über den Tag vor allem Rechtsextremisten und sogenannte Reichsbürger versammelt hatten, wegen Gewalt aufgelöst wird.
Schon zuvor hatte es Gewaltszenen an der russischen Botschaft in der Nähe des Brandenburger Tos gegeben. Teilnehmer der Demo wehrten sich gegen die Auflösung der dortigen Versammlung, die wegen der Missachtung der Hygieneregeln verfügt wurde. Nach Angaben der Polizei warfen Demonstranten mit Flaschen nach Beamten. Die Polizei setzte Pfefferspray ein.
Nach Angaben von Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) wurden allein dort rund 200 Menschen festgenommen. 2.900 Polizisten waren Geisel zufolge am Samstag im Einsatz, um verschiedene Demonstrationen gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen abzusichern. Die Teilnehmerzahl aller Versammlungen schätzten die Behörden am Samstagabend auf 38.000.