Frankfurt a.M. (epd). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert zum Antikriegstag am 1. September, Atomwaffen zu verbieten, die Rüstungsausgaben zu reduzieren und Waffenexporte zu stoppen. "Für uns Gewerkschaften ist der Antikriegstag 2020 ein besonderer Tag der Mahnung und des Erinnerns", heißt es in einer am Freitag in Frankfurt am Main veröffentlichten Erklärung. In diesem Jahr jähren sich das Ende des Zweiten Weltkriegs sowie die Befreiung Europas und der Welt vom Faschismus zum 75. Mal. Die DGB-Erklärung trägt den Titel "Nie wieder Krieg! In die Zukunft investieren statt aufrüsten!"
Der Aufruf sei von mehr als 30 Organisationen und Initiativen unterzeichnet worden, sagte der Frankfurter DGB-Vorsitzende Philipp Jacks. Diese Organisationen riefen am 1. September zu Kundgebungen am Opferdenkmal und auf der Friedensbrücke in Frankfurt am Main auf. "Wir haben uns dieses Jahr neben dem traditionellen Auftakt am Opferdenkmal für die Friedensbrücke als Abschluss entschieden, weil amerikanische Truppen vor 75 Jahren über die Friedensbrücke kamen, um die Stadt vom Hitlerfaschismus zu befreien", erläuterte Jacks. "Es ist kaum vorstellbar, in welchem Land wir ohne den verlustreichen Einsatz der Anti-Hitler-Koalition heute leben würden. Wir sind nach wie vor sehr dankbar dafür."
In der DGB-Erklärung heißt es unter anderem: "Nationalismus und Militarismus greifen wieder um sich und setzen eine neue Spirale der Aufrüstung in Gang. 75 Jahre nach dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki erreicht der nukleare Rüstungswettlauf ungeahnte Ausmaße. Alle neun Atommächte stecken Unsummen in die Modernisierung ihrer Nukleararsenale." Und weiter: "Die globalen Rüstungsausgaben belaufen sich inzwischen auf fast zwei Billionen US-Dollar. Die Bundesregierung spielt dabei eine unrühmliche Vorreiterrolle. Deutschland ist nicht nur viertgrößter Rüstungsexporteur weltweit, sondern ist bei den Ländern mit den höchsten Militärausgaben auf den siebten Platz vorgerückt."