Genf (epd). Mehr als 360.000 Menschen sind laut den UN im Westen des Tschads vor Gewalt und Überfällen geflohen. Seit April habe sich die Zahl der Binnenflüchtlinge in der Region um den Tschadsee stark erhöht, teilte der Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Paul Dillon, am Freitag in Genf mit.
In dem Grenzgebiet zu Nigeria, Niger und Kamerun treiben den Angaben nach bewaffnete Gruppen seit 2015 ihr Unwesen. Die Regierung des Tschads habe zwei Bezirke zu "Kriegsgebieten" erklärt. Neben der Gewalt leiden die Menschen unter dem Klimawandel, in dem Gebiet seien die stärksten Regenfälle seit 30 Jahren registriert worden. Viele Menschen hätten durch die Überschwemmungen ihre Unterkünfte verloren. Zudem breite sich Corona im Tschad und der ganzen Region aus.
Insgesamt befinden sich laut der IOM im Tschad, in Nigeria, Niger und Kamerun mehrere Millionen Menschen vor Gewalt und Wetterextremen auf der Flucht. Die IOM mit Sitz in Genf gehört zu den Vereinten Nationen.