Genf (epd). Die erneuten Morddrohungen gegen den Frauenarzt und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege müssen den UN zufolge dringend untersucht werden. Die Absender der Drohungen gegen den Kongolesen, der sich für vergewaltigte Frauen einsetzt, müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, am Freitag in Genf. Mukwege, der immer wieder bedroht wird und einem Attentat 2012 nur knapp entkam, erhielt die neuen Drohungen, nachdem er die Ermordung von Zivilisten im Osten des Kongo angeprangert hatte.
Man habe den 65-Jährigen dafür angerufen und Nachrichten über die sozialen Medien gesendet, sagte Bachelet. Der Gynäkologe, der mehrfach für sein langjähriges Engagement ausgezeichnet wurde, ist Direktor des Panzi-Krankenhauses in Bukavu, der Provinzhauptstadt von Südkivu im Osten des Landes. Er operiert und betreut vergewaltigte, verstümmelte und traumatisierte Frauen. 2018 erhielt er zusammen mit der jesidischen Aktivistin Nadia Murad den Friedensnobelpreis.
Die Hochkommissarin forderte die Regierung der Demokratischen Republik Kongo auf, für eine juristische Aufarbeitung der Gewalt im Osten des Kongo zu sorgen und alle Menschenrechtsaktivisten vor Drohungen und Gewalt zu schützen. In vielen Gebieten des östlichen Kongos herrschen Gewalt und Gesetzlosigkeit. Milizen, Banden und die Sicherheitskräfte bekämpfen sich, immer wieder werden Zivilisten Opfer von Grausamkeiten.