Quito, Santiago de Chile (epd). Aus Protest gegen die anhaltende Gewalt in der südlichen Region Araucania haben in Chile Hunderte Lastwagenfahrer mehrere zentrale Fernstraßen blockiert. Die sogenannte Ruta 68 zwischen der Hauptstadt Santiago und der Küstenstadt Valparaiso war am Donnerstag (Ortszeit) stundenlang gesperrt, wie der Radiosender Bio-Bio berichtete. Nach Angaben der Regierung blieb die Nahrungsmittelversorgung aber gewährleistet. Der Nationale Verband des Gütertransports (CNTC) hatte zu dem landesweiten Streik aufgerufen. Er fordert bessere Sicherheitsgesetze sowie schärfere Strafen für Brandstifter in dem südamerikanischen Land.
Seit Wochen kommt es im Süden Chiles zu zahlreichen Brandanschlägen auf Lastwagen und Baufahrzeuge, für die radikale Gruppen vom Volk der Mapuche verantwortlich gemacht werden. Bei einem Anschlag am vergangenen Wochenende wurde ein neunjähriges Mädchen angeschossen und musste im Krankenhaus behandelt werden. Anfang des Jahres starb ein Fernfahrer an seinen Verletzungen.
Die Araucania ist eine der ärmsten Regionen Chiles und Heimat der Mapuche. Die Ureinwohner kämpfen seit Jahrzehnten für die verfassungsrechtliche Anerkennung ihrer Kultur und das Recht auf Land. Viele der einstigen Territorien sind heute von Forst- und Fischereibetrieben sowie dem Bergbau besetzt.