Gütersloh (epd). Viele Jugendliche machen sich einer Umfrage zufolge wegen der Corona-Krise Sorgen um ihre Ausbildung. Mehr als 60 Prozent der befragten jungen Menschen zwischen 14 und 20 Jahren seien der Ansicht, dass sich ihre Ausbildungschancen durch die Pandemie verschlechtert hätten, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Freitag in Gütersloh bei der Vorstellung der Studie. Ein Drittel habe den Eindruck, es gebe zu wenig Ausbildungsplätze. Bei jungen Menschen mit niedriger Schulbildung teile sogar fast die Hälfte (44 Prozent) diese Sorge. Junge Menschen mit höherem Schulabschluss machen sich laut der Umfrage weniger Sorgen.
Die Befragung zeige eine verbreitete Enttäuschung bei jungen Menschen, erklärte die Stiftung. Die Hälfte von ihnen sei der Auffassung, dass die Politik wenig bis gar nichts für Ausbildungsplatzsuchende tue. Weitere 30 Prozent sähen zwar Anstrengungen der Politik, bewerteten diese aber als unzureichend.
Ingesamt bewerteten junge Menschen die berufliche Ausbildung trotz der Corona-Pandemie als einen attraktiven Bildungsweg, hieß es. Rund zwei Drittel der Befragten mit niedriger und mittlerer Schulbildung wollten eine Ausbildung machen. Auch junge Menschen mit höherer Schulbildung gaben demnach an, eine Ausbildung machen zu wollen (22 Prozent) oder sie in Erwägung zu ziehen (43 Prozent). Mehr als 80 Prozent der befragten Azubis seien mit ihrem Ausbildungsplatz zufrieden.
Für die repräsentative Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut iconkids & youth im Auftrag der Stiftung vom 7. bis 27. Juli 1.700 junge Menschen von 14 bis 20 Jahren.