Berlin (epd). Teenager in Deutschland schlafen heute schlechter als vor 15 Jahren. Aus einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, geht hervor, dass bei Jugendlichen die Schlafstörungen besonders stark zugenommen haben. Danach ist bei den 15- bis 19-Jährigen und bei den 20- bis 24-Jährigen jeweils ein Plus an diagnostizierten Schlafproblemen um rund 170 Prozent in den Jahren von 2005 bis 2018 zu verzeichnen.
Allerdings zeigen die Zahlen lediglich einen Trend, da sie bundesweit insgesamt niedrig sind. 2018 hatten rund 25.100 Teenager und rund 45.600 junge Erwachsene anhaltende Schlafstörungen, die sie zum Arzt gehen ließen.
Insgesamt wurden den Analysen der Barmer zufolge 2018 bei rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland Schlafprobleme diagnostiziert. Vor allem im Süden und Westen liegen viele Menschen nachts wach. Während in Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen jeweils rund 25 von 1.000 Einwohnern mit Schlafstörungen zu kämpfen haben, sind es in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen und Sachsen nur zwischen 15 und 18 Personen pro 1.000 Einwohner. Bremen, Brandenburg, Baden-Württemberg und Berlin liegen im Mittelfeld. In Thüringen und Hamburg wurden etwas weniger Schlafstörungen diagnostiziert als im Bundesdurchschnitt.
Die großen regionalen Unterschiede seien rein medizinisch nicht erklärbar, hieß es seitens der Barmer. Dafür seien weitere Untersuchungen erforderlich. Die Angaben zur Schlaflosigkeit in Deutschland wurden aus Versichertendaten der Barmer auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.