Frankfurt a.M., Abidjan (epd). Der frühere Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, darf nicht an der für Oktober geplanten Wahl eines neuen Staatschefs teilnehmen. Ein Gericht in Abidjan habe eine Entscheidung der Wahlkommission bestätigt, wonach der 75-Jährige wegen einer Verurteilung von der Teilnahme ausgeschlossen wurde, berichtete der Sender RFI am späten Dienstagabend. Gbagbo war 2018 wegen Bereicherung zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. In dem westafrikanischen Land kam es in den vergangenen Tagen zu Spannungen wegen der Wahl. Seit Mitte August wurden mindestens sechs Menschen bei Demonstrationen getötet.
Präsident Alassane Ouattara (78) hatte am Montag seine Kandidatur für die für 31. Oktober geplanten Präsidentenwahl eingereicht. Er tritt ein drittes Mal an, obwohl die Verfassung nur zwei Amtszeiten erlaubt. In der Elfenbeinküste war nach der Wahl 2010 ein Bürgerkrieg ausgebrochen, weil der damalige Präsident Gbagbo seine Wahlniederlage nicht akzeptieren wollte. Bei Kämpfen zwischen Anhängern Outtaras und Gbagbos wurden nach Schätzung von Menschenrechtlern mindestens 3.000 Menschen getötet. Gbagbo musste sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag für die Gewalt verantworten, wurde jedoch 2019 aus Mangel an Beweisen freigesprochen.