Münster (epd). Die Staatsanwaltschaft Münster hat ihre Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Freiheitsentzugs in einer Notunterkunft für Geflüchtete eingestellt. Das gegen Unbekannt geführte Ermittlungsverfahren sei mit einer Verfügung vom 30. Juli beendet worden, sagte Oberstaatsanwalt Manfred Botzenhardt am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bei den Ermittlungen hätten keine konkreten Feststellungen zu eventuell strafrechtlich relevanten konkreten Handlungen in der ehemaligen Oxford-Kaserne in Münster getroffen werden können. Das betreffe auch Umstände der Unterbringung in dem sogenannten Störerzimmer.
Der Münsteraner Online-Blog "Die Wiedertäufer" hatte über Vorwürfe von ehemaligen Mitarbeitern berichtet, dass Asylbewerber in dem Zimmer teilweise über Tage eingesperrt worden seien. Daraufhin hatte das Netzwerk Kirchenasyl Münster Strafanzeige gestellt. Sowohl die Bezirksregierung Münster als auch die Johanniter als Betreiber der Notunterkunft hatten den Vorwürfen widersprochen.
Die Johanniter hatten aufgrund der Schwere der Vorwürfe nach eigenen Angaben umfangreiche Recherchen angestellt, die ergebnislos geblieben waren. Zwar hatten sie die Existenz eines gesonderten Zimmers in der Unterkunft bestätigt. Dieses sei jedoch zum Schutz von Bewohnern eingerichtet worden, die die Einrichtung wechseln wollten oder mussten, hieß es. Das normal ausgestattete Zimmer sei zu keiner Zeit verschlossen worden.