Berlin (epd). Der Berliner Friedrichstadt-Palast wird als Beispiel der sozialistischen Postmoderne unter Denkmalschutz gestellt. Als letzter Repräsentationsbau vor Mauerfall und Wiedervereinigung stelle das 1984 neu eröffnete Gebäude zugleich den Höhe- und den Endpunkt der Epoche der DDR-"Paläste" dar, erklärten Berliner Kulturverwaltung und Landesdenkmalamt am Donnerstag zur Begründung. Den Architekten sei es damals gelungen, ein künstlerisch einmaliges Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert zu schaffen. Anklänge des Jugendstils und Art déco träfen auf die "Platte" als technisches und gestalterisches Merkmal.
Das Gebäude in der Friedrichstraße in Berlin-Mitte ist ein grauer Betonkasten auf rechteckigem Grundriss. Die Fassade besteht aus Rundbogenformen mit großen, bunten Glaselementen. Der Bau sollte als zeitgenössischer DDR-Bau erkennbar sein und den 1919 von Hans Poelzig (1869-1936) spektakulär umgebauten Vorgängerbau würdig ersetzen, hieß es. Als Sonderbau hebe sich der Palast damit von allen anderen Bauten der Epoche mit ähnlichen Funktionen ab.
Der Friedrichstadt-Palast ist seit Beginn der Corona-Krise geschlossen. Derzeit wird die Lüftungsanlage saniert. Dass Revuetheater soll im Januar 2021 wieder seinen regulären Spielbetrieb aufnehmen.