Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) unterstützt die Empfehlung zweier Charité-Institute zu vollen Klassikkonzertsälen bei gleichzeitiger Maskenpflicht. Die Empfehlung, mit Maskenpflicht während klassischer Konzerte oder Opernaufführungen die Säle wieder voll zu besetzen, sei eine gute Anregung für Lockerungen, sagte Grütters am Dienstag im RBB-Inforadio. Die bisherigen Abstandsregelungen seien ein Hemmschuh, um Veranstaltungen wirtschaftlich zu betreiben.
Überall in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz würden Versuche gemacht, den Bühnenbetrieb wieder zum Laufen zu bekommen. Es müsse pragmatisch versucht werden, Öffnungsszenarien bezogen auf die unterschiedlichen Räumlichkeiten zu entwickeln, sagte Grütters laut RBB weiter. Das könnten Politiker jedoch nur, wenn die Wissenschaft ihnen dazu Beiträge liefere.
Forscher der Berliner Charité hatten sich am Montag wieder für voll besetzte Säle bei Klassikkonzerten und Opervorstellungen bei gleichzeitiger Maskenpflicht ausgesprochen. Unter der Maßgabe, dass ein Mund-Nasen-Schutz von allen Besuchern korrekt getragen wird, "ist eine Vollbesetzung der Sitzplätze möglich", hieß es in der "Stellungnahme zum Publikumsbetrieb von Konzert- und Opernhäusern während der Covid-19 Pandemie". Verfasser sind das Charité Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie und das Charité Institut für Hygiene und Umweltmedizin. Am Dienstag hatte sich allerdings der Vorstand der Berliner Charité von dem Vorschlag laut Medienberichten distanziert.