Düsseldorf (epd). Flüchtlinge sind nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am stärksten von Entlassungen infolge der Corona-Krise betroffen. Grund sei, dass Flüchtlinge häufig Beschäftigungen ausüben, die sich nicht im Homeoffice erledigen lassen, etwa bei Sicherheitsdiensten oder in der Gastronomie, sagte der IAB-Migrationsforscher Herbert Brücker der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). "Hinzu kommt, dass sie erst seit kurzer Zeit beschäftigt waren oder nur befristete Verträge hatten", erklärte er.
Bis zum Ausbruch der Corona-Krise Anfang dieses Jahres sei die Erwerbstätigkeit der Geflüchteten dagegen stetig gestiegen. "Wenn Sie mich fragen: Stimmt der Merkel-Satz 'Wir schaffen das' aus heutiger Sicht?, sage ich: Ja, bis zum Ausbruch der Corona-Krise waren wir wirklich auf sehr gutem Wege, die Arbeitsmarktintegration der 1,2 Millionen Geflohenen schneller als in der Vergangenheit zu schaffen", sagte Brücker. Der grundsätzlich positive Trend habe sich bis Ende 2019 fortgesetzt. Nun wirke sich die Corona-Krise leider "sehr schlecht auf die Beschäftigung Geflohener aus".