Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben den Tod von acht Kindern in einem Flüchtlingslager in Syrien beklagt. Die Kinder unter fünf Jahren seien an der Folgen ihrer Unterernährung gestorben, teilte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitäre Hilfe (Ocha), Jens Laerke, am Freitag in Genf mit. Die Kinder im Camp Al Hol im Nordosten des Landes hätten etwa Durchfall, Herzversagen und innere Blutungen gehabt.
Zwar versorgten die UN und ihre Partner die Menschen in dem Lager mit medizinischen Gütern. Allerdings sei in den vergangenen Monaten die Lieferung von Trinkwasser immer wieder unterbrochen worden. Zudem hätten die Lockdowns und andere Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu Transportschwierigkeiten geführt. Außerdem seien in dem Lager fünf Mitglieder des Gesundheitspersonals seit Anfang August an Covid-19 erkrankt. Daraufhin sei eine Krankenstation vorübergehend geschlossen worden.
Laut den UN leben in dem Lager an der Grenze zum Irak Zehntausende Menschen, die meisten seien Frauen und Kinder. Die Menschen waren im Zuge des 2011 begonnenen Syrien-Konflikts vertrieben worden. Rebellen und Terrorgruppen bekämpften das Regime des tyrannischen Präsidenten Baschar al-Assad. Das Assad-Regime konnte mit militärischer Hilfe Russlands und des Irans die meisten Gebiete zurückerobern. Hunderttausende Menschen starben, Millionen sind innerhalb und außerhalb Syriens auf der Flucht.