Düsseldorf (epd). Im vergangenen Jahr ist die Zahl der über die nordrhein-westfälischen Flughäfen abgeschobenen Flüchtlinge deutlich gesunken. Über die Airports Düsseldorf und Köln/Bonn seien 2019 insgesamt 4.450 Menschen in ihre Heimatländer zurückgebracht worden, teilte die Evangelische Kirche im Rheinland am Donnerstag bei der Vorlage des Jahresberichts des Forums Flughäfen in NRW (FFiNW) in Düsseldorf mit. Das waren 830 Personen weniger als im Vorjahr.
Die Abschiebungen seien dabei von den Mitarbeitern der beteiligten Behörden in der Regel "angemessen und professionell" vollzogen worden. Allerdings gebe es auch Verbesserungsbedarf und Probleme. Der Rückgang der Zahl der abgeschobenen Personen sei jedoch kein Indiz für nachlassenden Druck zur Abschiebung, hieß es.
Die Asylgesetze hätten sich in den vergangenen Jahren insgesamt verschärft, sagte Susanna Thiel von der Fachbegleitung der Abschiebungsbeobachtung der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL). Dass die Zahlen rückläufig seien, habe mit den Ländern zu tun, in die abgeschoben wurde. 2019 waren in der Zuständigkeit von NRW viele Menschen ausreisepflichtig, die aus weit entfernten Staaten wie Irak, Afghanistan, Guinea, Nigeria und dem Libanon stammten.
Das Forum Flughäfen in NRW wurde im Jahr 2000 gegründet und ist ein Gremium aus Vertretern von Behörden, Kirchen und Nichtregierungsorganisationen, die im Austausch über den Vollzug von Flugabschiebungen stehen. Dem Gremium gehören Vertreter der Bundespolizei, des NRW-Flüchtlingsministeriums, der Ausländerbehörden, der evangelischen sowie katholischen Kirche, der Diakonie, der Liga der Wohlfahrtsverbände sowie Flüchtlings- und Menschenrechtsorganisationen an.