Osnabrück (epd). Der Sozialverband VdK Deutschland fordert mit Blick auf die Corona-Krise weitere Schritte, um den Zusammenhalt der Gesellschaft in Deutschland zu sichern. "Um in Krisenzeiten gut über die Runden zu kommen, braucht es vor allem eine sichere finanzielle Basis, und zwar für alle", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hatte zuvor ergeben, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt trotz der Krise stabil geblieben und in den ersten Monaten der Pandemie sogar noch gewachsen sei.
Bentele sagte dazu: "Durch die Corona-Krise haben wir gesehen, dass der Staat handlungsfähig ist." Das habe den Zusammenhalt sicher gestärkt und das Vertrauen vieler Menschen in den Staat gefestigt. "Aber viele ärmere Menschen, etwa Empfänger von Grundsicherung, Alleinerziehende oder die, die nicht vom Kurzarbeitergeld profitieren, fühlen sich alleingelassen", betonte sie. "Da gibt es große soziale Unterschiede." Die politisch Verantwortlichen müssten dafür sorgen, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt bestehen bleibe. Bentele forderte unter anderem ein Sozialversicherungssystem, in das alle Arbeitenden einzahlen, und eine Vermögensabgabe.
Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, mahnte ebenfalls, der Staat müsse noch mehr tun. "Es ist gut, dass es ein Zusammenrücken der Bürger in der Krise gibt", sagte er der Zeitung. "Leider fühlen sich aber manche ausgegrenzter als zuvor." Zusammenhalt sei auch eine Frage der sozialen Sicherheit und des Geldbeutels. Insbesondere Alleinerziehende fühlten sich vielfach im Stich gelassen.
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