Frankfurt a.M., Harare (epd). In Simbabwe sind am Mittwoch sieben politische Aktivisten nach mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft freigelassen worden. Die "Simbabwe 7", die sich für mehr Demokratie eingesetzt hatten, seien aus dem Gefängnis entlassen worden, teilte die Organisation "Lawyers for Human Rights" (Anwälte für Menschenrechte) auf Twitter mit. Die vier Männer und drei Frauen waren im Mai 2019 festgenommen und beschuldigt worden, die Regierung von Präsident Emmerson Mnangagwa stürzen zu wollen. Ein Prozess wurde jedoch seither nicht eröffnet. Ihre Festnahme bei der Rückkehr von einer Auslandsreise hatte international für Kritik gesorgt.
In den Verfahren gegen den Investigativ-Journalisten Hopewell Chin'ono und den Oppositionspolitiker Jacob Ngarivhume verschoben die Richter eine Entscheidung über eine Freilassung gegen Kaution. Chin'ono und Ngarivhume waren am 20. Juli festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, über die sozialen Medien zu Gewalt aufgerufen zu haben. Die beiden hatten Korruption in Millionenhöhe bei einer Bestellung von Corona-Schutzmaterialien aufgedeckt und zu Protesten gegen die Regierung aufgerufen.
Die simbabwische Regierung geht zunehmend repressiv gegen Proteste vor. Mehrere Aktivisten und Aktivistinnen sowie Oppositionelle wurden in den vergangenen Wochen festgenommen. Der Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth, kritisierte die Behandlung von Chin'ono und Ngarivhume im Gefängnis. Ihren Anwälten zufolge werden sie in Fußfesseln gelegt und haben nur noch eingeschränkt Kontakt zu ihren Verteidigern. Der Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union, Moussa Fakir Mahamat, hatte die Regierung in der vergangenen Woche aufgefordert, die Presse- und Versammlungsfreiheit zu garantieren.