Berlin (epd). Bei der Nutzung digitaler Angebote gibt es dem Altersbericht der Bundesregierung zufolge auch eine Riss innerhalb der älteren Generation. Die Spaltung verlaufe nicht unbedingt zwischen den Generationen, sondern auch bei den Senioren innerhalb der Generation abhängig von sozialem Status, Bildungsstatus und Netzanbindung des Wohnorts, sagte der Vorsitzende der Altersberichtskommission, Andreas Kruse, am Mittwoch in Berlin. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sagte, man dürfe nicht zulassen, dass Senioren bei der Digitalisierung abgehängt werden.
Der inzwischen achte Altersbericht betrachtet die Chancen und Risiken der Digitalisierung für die ältere Generation. Kruse sagte, es gehe nicht nur um die Nutzung des Internets. Für Ältere relevant seien unter anderen die Möglichkeiten der Telemedizin, Computerspiele zur Unterstützung von Reha-Maßnahmen oder Pflegeassistenzsysteme, die Sicherheit bieten, wenn Ältere noch eigenständig zu Hause wohnen, erläuterte der Direktor des Instituts für Gerontologie an der Uni Heidelberg.
Der frühere Bundesminister und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, Franz Müntefering, forderte eine bessere Ausstattung von Einrichtungen und ein Vorankommen beim flächendeckenden Breitbandausbau. Für Ältere bedeute es Lebensqualität, nicht am Rand, sondern Teil der Gesellschaft zu sein. Gleichzeitig appellierte er an die Älteren, sich selbst mit den Chancen auseinanderzusetzen und die Nutzung digitaler Angebote zu lernen. Die Digitalisierung sei keine Alternative, sagte er.