Berlin (epd). Der Bund stellt den Ländern eine Milliarde Euro zusätzlich für Hygienemaßnahmen gegen das Coronavirus an Kindertagesstätten bereit. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) stellte am Montag in Berlin zu Beginn des Kita-Jahres ein Investitionsprogramm und andere Maßnahmen vor, die den Trägern helfen sollen, die Einrichtungen besser gegen die Pandemie zu schützen. Mit dem Geld könnten zum Beispiel mobile Desinfektionsspender angeschafft oder weitere Waschbecken installiert werden.
Giffey sagte, Ziel müsse sein, erneute flächendeckende Schließungen von Kitas und Kindertagespflege zu verhindern. Denn nur so sei die Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Aufgaben sichergestellt. Der Ministerin zufolge wird ein Corona-Kita-Rat einberufen, dem Repräsentanten von Bund, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften und Trägern der Einrichtungen angehören sowie die Bundeselternvertretung. Die erste Sitzung ist für den 31. August geplant.
Eine Corona-Kita-Studie startet darüber hinaus am Dienstag, um Erkenntnisse über Kinderbetreuung unter Pandemiebedingungen und die Rolle von Kitas im Infektionsgeschehen zu erlangen. Giffey äußerte die Hoffnung, dass sich möglichst viele Einrichtungen beteiligen und wöchentlich melden, wie viele Betreuungsplätze sie haben und wie viel Personal sowie Auskunft darüber geben, ob es Schließungen oder Ausfälle wegen Corona gibt.
Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland rund 56.700 Kindertagesstätten, in denen 3,7 Millionen Kinder betreut werden.