Dubai, Colombo (epd). Bei der Parlamentswahl in Sri Lanka hat die Partei von Präsident Gotabaya Rajapaksa und Ministerpräsident Mahinda Rajapaksa einen klaren Sieg eingefahren. Nach den am Freitag veröffentlichten Ergebnissen erhält die Sri Lanka Podujana Peramuna-Partei (SLPP) 145 von 225 Sitzen, wie der "Daily Mirror" berichtete. Mit dem Rückhalt anderer Parteien könnten die beiden Brüder die Unterstützung von 150 Parlamentariern und damit eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreichen. Sie streben eine Verfassungsänderung an, die die Macht des Präsidenten zu Lasten des Parlaments stärkt. Präsident Gotabaya Rajapaksa hatte die Volksvertretung im Anfang März aufgelöst und Neuwahlen angekündigt.
Der Inselstaat im südindischen Ozean hatte am Mittwoch überschattet von der Corona-Pandemie eine neue Volksvertretung bestimmt. Nach Angaben der Wahlkommission gingen 75 Prozent der 16 Millionen Stimmberechtigten wählen. Sri Lanka hat bislang 2.839 Corona-Infektionen und elf Todesfälle durch Covid-19 gemeldet.
Die wichtigste Oppositionspartei, Samagi Jana Balawegaya (SJB), kommt im neuen Parlament nur auf 54 Sitze. Die United National Party (UNP) von Ex-Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe stürzte von 106 Abgeordneten auf nur noch einen einzigen Sitz ab. Die Rajapaksa-Brüder hatten 2009 den Bürgerkrieg gegen die tamilischen Separatisten gewonnen. Ministerpräsident Mahinda Rajapaksa regierte als Präsident zwischen 2005 und 2015 ein Jahrzehnt lang den Inselstaat mit eiserner Hand. Den Brüdern, die auf Unterstützung der singhalesisch-buddhistischen Mehrheit bauen, werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.