Berlin (epd). Das seit 2015 geltende Pflegeunterstützungsgeld wird einem Zeitungsbericht zufolge nur wenig in Anspruch genommen. 2019 seien bei den Pflegekassen lediglich 9.000 Anträge eingegangen, schrieben die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag) unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium. In den Jahren davor seien es noch weniger gewesen. Die Bundesregierung sei von mindestens 20.000 Anträgen pro Jahr ausgegangen.
Die Lohnersatzleistung kann von Beschäftigten in Anspruch genommen werden, die sich kurzfristig um einen Pflegefall in der Familie kümmern müssen. In einem Corona-Hilfspaket wurde die mögliche Bezugsdauer bis Ende September auf 20 Tage verdoppelt.
Die Interessenvertretung der pflegenden Angehörigen, der Verein "wir pflegen", kritisiert den bürokratischen Aufwand. Das Pflegeunterstützungsgeld und die Auszeit vom Beruf müssten in einem Schritt eingeleitet werden können und auch nach der Corona-Befristung für 20 Tage gelten, forderte Fachreferent Christian Pälmke. Er sprach sich auch für eine bessere Information über das Pflegeunterstützungsgeld aus. Die Leistung sei vielen Menschen nicht bekannt.
epd ug