Potsdam (epd). Brandenburg will die vom Aussterben bedrohte Regionalsprache Plattdeutsch wieder populärer machen. Zum neuen Schuljahr wurde die erste brandenburgische "Plattfibel" als Lehrbuch der niederdeutschen Sprache veröffentlicht. Dies solle zum Überleben der Minderheitensprache beizutragen, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) bei der Vorstellung der "Brannenborch Plattfibel" am Mittwoch in Potsdam.
Die Regionalsprache solle auch in den Schulunterricht einbezogen werden, sagte die Ministerin. Doch könnten die Schulen allein die sterbende Sprache nicht retten. "Wir brauchen diejenigen, die es sprechen", betonte Ernst. Das Platt- oder Niederdeutsche sei als Sprache der Hanse über Jahrhunderte hinweg "von Amsterdam bis Nowgorod" Teil der Alltagskultur des Nordens gewesen, sagte Heidi Schäfer vom "Bundesraat för Nedderdüütsch".
In Brandenburg werde die Regionalsprache heute nur noch von einigen tausend Menschen gesprochen, vor allem in der Prignitz und der Uckermark.