Frankfurt a.M. (epd). Die deutschen Kinder- und Jugendärzte halten eine Maskenpflicht im Unterricht für "nicht sinnvoll". Ein "längeres Maskentragen beeinträchtigt bei Schülern die Leistungsfähigkeit", sagte der Präsident des Bundesverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag, online). Zudem würden Blickkontakt und Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern gestört.
Am Montag hatte die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) eine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler im Unterricht an weiterführenden Schulen angekündigt. Ab dem 12. August solle auf diesem Wege der Präsenzunterricht als Regelform wieder ermöglicht und gleichzeitig auf die Gesundheit aller Beteiligten im Schulbetrieb geachtet werden können. Das Konzept gilt zunächst bis 31. August und soll danach neu bewertet werden. Kinder an Grundschulen müssen im Unterricht keine Masken tragen, lediglich im Gebäude und auf dem Schulgelände.
In den einzelnen Bundesländern sind die Corona-Bestimmungen unterschiedlich. Vor dem Ende der Sommerferien hatte sich Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) für eine Maskenpflicht in den Schulgebäuden ausgesprochen. Der Präsenzunterricht könne nur dann funktionieren, wenn weitere Regelungen zur Hygiene, zum Tragen von Schutzmasken sowie zum Abstandhalten auf dem Schulhof und auf den Fluren strikt eingehalten werden, sagte Karliczek der "Welt am Sonntag".
Die Bundesschülerkonferenz befürchtet durch eine Maskenpflicht im Unterricht schlechtere Leistungsbedingungen. "Wer stundenlang mit Mund-Nase-Schutz in einem aufgeheizten Raum sitzt, kann sich meist schlechter konzentrieren und sich schlechter am Unterricht beteiligen", sagte der Sprecher der Bundesschülerkonferenz, Torben Krauß, den Funke Zeitungen. Das hätten Erfahrungen aus dem vergangenen Schuljahr gezeigt. Eine Maskenpflicht im Schulgebäude dagegen sei sinnvoll und könne helfen, Infektionen zu vermeiden.
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