Wilhelmshaven/Berlin (epd). Die deutsche Fregatte "Hamburg" ist am Dienstag in Wilhelmshaven zur Teilnahme an der EU-Mission "Irini" aufgebrochen. Nach Bundeswehrangaben soll ihr Einsatz im Mittelmeer in gut 14 Tagen beginnen. Die Fregatte ist das erste Schiff der deutschen Marine, das an der neuen Operation beteiligt ist. Aufgabe der Besatzung ist es, das vom UN-Sicherheitsrat verhängte Waffenembargo gegen Libyen zu überwachen und Informationen über illegale Erdöl-Ausfuhren aus dem Kriegsland zu sammeln. Für den 20. Dezember werden die 250 Soldatinnen und Soldaten mit dem Schiff wieder zurück in Deutschland erwartet.
Die europäische Militärmission "Irini" ist Nachfolgerin der Operation "Sophia" und soll mit Schiffen, Fluggerät und Satelliten das Waffenembargo gegen Libyen überwachen. Im Gegensatz zur Operation "Sophia" ist der "Irini"-Einsatz nicht auf die Rettung von Flüchtlingen ausgerichtet. Zu den Aufgaben der europäischen "Irini"-Streitkräfte gehört aber die Ausbildung der libyschen Küstenwache, der immer wieder Menschenrechtsverletzungen an Bootsflüchtlingen vorgeworfen werden.
In Libyen ringen Milizen um Macht und Kontrolle über die größten Erdölreserven Afrikas. Die Konfliktparteien werden von internationalen Akteuren unterstützt, die regelmäßig gegen das Waffenembargo verstoßen. Libyen spielt aber auch eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen der Europäischen Union, die Zahl der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer deutlich zu reduzieren. Denn Hunderttausende Afrikaner, die nach Europa wollen, ziehen durch das Wüstenland.