Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier startet ein wissenschaftliches Projekt, das sich Fragen der Ethik von Technik und Internet widmen soll. Wie das Bundespräsidialamt am Dienstag in Berlin mitteilte, soll am 17. August im Schloss Bellevue eine Konferenz zur "Ethik der Digitalisierung" stattfinden. In dem auf zwei Jahre angelegten Projekt soll es beispielsweise darum gehen, wie Algorithmen und künstliche Intelligenz transparent und fair gestaltet werden und wie die moderne Gesellschaft mit den Umbrüchen durch Digitalisierung umgehen kann.
Steinmeier knüpfe mit seinem Projekt unter anderem an Schwerpunkte seiner Reisen nach China und in die USA an, hieß es in der Mitteilung des Bundespräsidialamtes. Neben dem Phänomen von Hass und Hetze im Netz beschäftigen sich Politik und Wissenschaft bereits seit längerem auch mit der ethischen Dimension der Funktionsweise neuer Technologien.
Im vergangenen Herbst hatte die von der Bundesregierung berufene Datenethikkommission ethische und rechtliche Leitlinien vorgelegt. In der Debatte geht es etwa um den Schutz und die Sicherheit von Daten, das Vermeiden von Missbrauch sensibler Daten und von Diskriminierung bestimmter Personengruppen beispielsweise im Gesundheitsbereich sowie die Transparenz sogenannter Algorithmen, die eine Vorauswahl von Inhalten treffen.