Rom (epd). Der neue Vizepräsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), Dominik Ziller, hat die einseitige Bekämpfung des weltweiten Hungers durch Kriseninterventionen kritisiert. "Es reicht nicht aus, nur mit humanitärer Hilfe zu reagieren", erklärte der 53-Jährige am Montag in Rom anlässlich seines Amtsantritts. "Wir müssen krisenresistente Versorgungsketten aufbauen."
Ziller war zuvor Leiter der Abteilung für internationale Entwicklungspolitik im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). IFAD ist eine internationale Finanzinstitution und Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die sich für die Beseitigung von ländlicher Armut und Hunger in Entwicklungsländern einsetzt.
Die erwartete drastische Zunahme von Hunger und Armut durch COVID-19 insbesondere in ländlichen Gebieten geht laut Ziller auf die Unterbrechung von Versorgungsketten zurück, von denen die Mehrheit der dortigen Bevölkerung abhängig sei. Bis zu 132 Millionen mehr Menschen werden demnach bis Jahresende aufgrund der Pandemie von Hunger bedroht sein.