Berlin (epd). Nach der brutalen Attacke gegen drei Männer aus Guinea in Erfurt fordert das Internationale Auschwitz Komitee ein Verbot der rechtsextremistischen Partei "Der dritte Weg". Der Exekutiv-Vizepräsident des Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, erklärte am Montag in Berlin: "Überlebende des Holocaust verfolgen die Gewalttätigkeiten und Hassattacken rechtsextremer Gruppen in Deutschland und die Reaktionen staatlicher Organe darauf mit zunehmender Sorge." Die Freilassung der zwölf, am Samstag nach dem Angriff vorläufig festgenommenen Tatverdächtigen sei ein Skandal und völlig inakzeptabel. Nach Angaben der Linkspartei stammen die Tatverdächtigen unter anderem aus dem Umfeld der rechtsextremen Partei "Der Dritte Weg".
"Für Überlebende des Holocaust ist dies nach den Erfahrungen der deutschen Geschichte ein Armutszeugnis eines angeblich wehrhaften Staates", sagte Heubner. Ein Verbotsverfahren gegen die rechtsextremistische Partei müsse durch die Verantwortlichen in Thüringen dringend auf den Weg gebracht werden, forderte er und fügte hinzu: "Auch der Umgang mit den von Nazis genutzten Immobilien gehört ebenso dringend auf den gesetzlichen Prüfstand wie die Frage, ob hier nicht die Generalbundesanwaltschaft aufgefordert ist, auf diese konkrete Bedrohung unseres Staates und der in ihm lebenden Menschen zu reagieren."
Bei dem fremdenfeindlichen Angriff vor einem Objekt der rechtsextremen Szene in Erfurt wurden am Samstag drei Männer aus Guinea von zwölf Männern attackiert. Eines der Opfer wurde nach Polizeiangaben schwer, ein weiteres leicht verletzt.