Hitzacker, Kr. Lüchow-Dannenberg (epd). Mit einem reduzierten Jubiläumsprogramm und einem strengen Hygiene-Konzept trotzen die Sommerlichen Musiktage im niedersächsischen Hitzacker der Corona-Krise. Am Samstag startete das älteste deutsche Festival für Kammermusik am Nachmittag mit dem ersten von insgesamt 35 Konzerten in seine 75. Saison. Zu hören waren Werke von Debussy, Carter, Boulanger, Webern und Schönberg, unter anderem mit der Sopranistin Sarah Maria Sun. Bis zum Abend folgten weitere drei Konzerte. "Aufgeben kam nie infrage, schon gar nicht zur 75. Saison", sagte Intendant Oliver Wille.
Auftritte mit großen Ensembles gibt es diesmal nicht. Doch bis zum 9. August kommen viele Künstlerinnen und Künstler der ursprünglichen Planung wie Patricia Kopatchinskaja, Sabine Meyer, Nils Mönkemeyer, Carolin Widmann, Valery Afanassiev oder Helmut Lachenmann in die Stadt an der Elbe. Zusätzlich folgten weitere renommierte Musiker der Einladung, sagte Wille. Darunter seien Isabelle Faust, Clara Andrada de la Calle, Tanja Tetzlaff, Elisabeth Kufferath und Alexander Lonquich.
Die meisten Veranstaltungen sind im örtlichen Verdo-Konzertsaal mit bis zu 150 Besuchern geplant. In der Regel gibt es keine Pause. Mit einer Länge von etwa 60 bis 70 Minuten sind die Konzerte auch kürzer. Die Musiker spielen in der Mitte des Saals, das Publikum verteilt sich auf Solo- oder Duo-Plätzen rundherum. Außerdem gibt es nachmittags kleine Open-Air-Konzerte im benachbarten Kurpark. "Nähe mit Abstand", so nennt Intendant Wille das Konzept. Das Festival hat in der Vergangenheit jährlich etwa 10.000 Besucher angezogen.