München (epd). Die bayerische Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) rechnet trotz der andauernden Corona-Pandemie nicht mehr mit flächendeckenden Kita-Schließungen im Freistaat. Ziel sei es, bei Corona-Infektionen "lokal und für kurze Zeit" Einrichtungen zu schließen, sagte die Ministerin am Wochenende dem Evangelischen Pressedienst (epd). Momentan sei von den rund 9.800 Kitas in Bayern nur "eine niedrige zweistellige Zahl" wegen Corona geschlossen, "für ein bis maximal zwei Wochen". Sollten sich allerdings die Infektionszahlen anders als erwartet entwickeln, "werden wir neue Überlegungen anstellen müssen", erläuterte Trautner.
Die Ministerin zeigte Verständnis für die schwierige Lage vieler Eltern, gerade mit Blick auf die Erkältungszeit ab Herbst. Auf die Frage, ob Kinder mit Schnupfen ab September wieder in die Kita kommen dürfen, sagte sie: "Es geht um einen Dreiklang von Verantwortung". Zum einen müssten die Gesundheitsämter eine Gefährdungsanalyse für die Region erstellen und zum anderen die Eltern wissen, ob ihr Kind womöglich Corona-Kontakte hatte. Mit einer leichten Erkältung sei so der Besuch einer Kita eventuell wieder möglich. Sie betonte aber auch: "Kranke Kinder gehören nicht in die Kita. Weder vor Corona noch jetzt."
Weil Kita-Personal schon bei den kleinsten Erkältungsanzeichen die Einrichtung verlassen und sich testen lassen muss, befürchten viele Kita-Träger Personalnot in der Erkältungszeit. Trautner kündigte an, dass das pädagogische Personal die Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden bekommen und somit die Ausfallzeit möglichst kurz gehalten werden soll.