Berlin (epd). In Berlin sind am Freitag weitere kranke Kinder mit ihren Familien im Zuge der Übernahme von Flüchtlingen aus den Lagern auf den griechischen Inseln angekommen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, landeten 22 Familien - insgesamt 90 Personen - auf dem Flughafen Schönefeld. Etwa die Hälfte von ihnen stammt aus Afghanistan. Weitere Schutzsuchende kommen aus Kamerun, Kongo, Somalia, Syrien, Irak und den palästinensischen Gebieten.
Deutschland hatte im März zugesagt, im Rahmen einer europäischen Hilfsaktion besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus den Lagern aufzunehmen. Mitte April war ein erster Flug mit 47 Kindern und Jugendlichen angekommen. Vor einer Woche kamen weitere 18 Familien, insgesamt 65 Menschen.
Insgesamt sollen 243 behandlungsbedürftige Kinder mit ihren Familienangehörigen in Deutschland aufgenommen werden. Nach ihrer Ankunft werden die Flüchtlinge auf die Bundesländer verteilt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will dabei die Länder verstärkt berücksichtigen, die sich für zusätzliche Aufnahmen ausgesprochen hatten.
Über die Aufnahme von Schutzsuchenden aus den überfüllten Lagern in Griechenland ist in dieser Woche ein Streit entbrannt. Seehofer verweigerte Berlin sein Einvernehmen für ein vom Senat geplantes eigenes Aufnahmeprogramm. Auch Thüringen wollte ein eigenes Landesprogramm für die Aufnahme Schutzsuchender aus Griechenland auflegen.