Tutzing (epd). Der Kabarettist Gerhard Polt ist nach eigener Aussage noch nie persönlich dem Humor begegnet. "Wer er wirklich ist, weiß ich eigentlich nicht, aber ich gehe immer davon aus, dass er dann da ist, wenn er stattfindet", sagte der 78-Jährige bei einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie Tutzing laut einer Mitteilung vom Freitag. Mit Humor könne man eine Brücke schlagen - weg von der Über-Ernsthaftigkeit: "Humor schafft Distanz zu sich selber und zum anderen, um nicht sofort reagieren zu müssen." Das schaffe Zeit zum Überlegen oder zum Trost.
Er sei schon oft gefragt worden, ob man mit Humor die Welt verändern könne, sagte Polt. "Ich glaube nicht, dass ich mit Humor die Welt verändert habe", räumte der Münchner ein. Allerdings hätten andere Humoristen seine Welt verändert. Humor halte den Menschen einen Spiegel vor und gebe die Chance zur Erkenntnis, zum "Öha!"-Moment, in dem man Perspektiven wechseln und Dinge neu beleuchten könne.