Berlin (epd). Das seit dem 1. März geltende Fachkräfteeinwanderungsgesetz läuft durch die Corona-Pandemie nur schleppend an. Von April bis Juni dieses Jahres erhielten 2.353 Fachkräfte aus dem Ausland ein Visum für die Einreise nach Deutschland, wie der Evangelische Pressedienst (epd) aus dem Auswärtigen Amt erfuhr. Angesichts der pandemiebedingten Einreisebeschränkungen und des Notbetriebs an vielen Standorten der deutschen Auslandsniederlassungen hätten die Visastellen insbesondere im zweiten Quartal nur in stark eingeschränktem Umfang Visaanträge annehmen und bearbeiten können, hieß es.
Wie viele Fachkräfte mit Visa bereits nach Deutschland gekommen sind, ist unklar. Erst seit einem Beschluss des Bundeskabinetts vom 1. Juli können unter anderem auch Fachkräfte mit einem konkreten Arbeitsplatzangebot wieder einreisen.
Ob und wann allerdings weitere Antragsteller tatsächlich ein Visum erhalten, ist von der Situation vor Ort abhängig. Aufgrund von Reisebeschränkungen, Ausgangssperren und sonstigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den Herkunftsländern könnten die Visastellen an einigen deutschen Auslandsvertretungen auch weiterhin nur eingeschränkt oder im Notbetrieb arbeiten, hieß es.
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz will die Zuwanderung von Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern erhöhen. Auch Menschen mit einer Berufsausbildung können sich nun mit einem Job-Angebot in der Tasche um ein Arbeitsvisum bewerben. Bislang galt dies mit Ausnahmen nur für Akademiker. Voraussetzung sind die Anerkennung des Berufsabschlusses und deutsche Sprachkenntnisse. Auch eine befristete Einreise zur Arbeitssuche ist möglich.