Berlin (epd). Deutschland unterstützt die Afrikanische Union im Kampf gegen Covid-19 mit zunächst rund 1,4 Millionen Corona-Tests. Wie das Entwicklungsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte, sollten diese im Laufe des Tages überreicht werden. "Unser Nachbarkontinent Afrika meldet jeden Tag rund 20.000 Neuinfektionen - doppelt so viele wie vor einem Monat", erklärte Minister Gerd Müller (CSU). Mit 450.000 bestätigten Infektionen stehe Südafrika weltweit bereits auf Platz fünf. "Wir müssen alles tun, um ein weiteres Ausbreiten einzudämmen."
Die Bundesregierung hat im Juni eine Milliarden-Finanzspritze für arme Länder in der Corona-Krise beschlossen. Bis Ende 2021 sollen insgesamt vier Milliarden Euro Corona-Soforthilfen bereitgestellt werden. Deutschland unterstützt einige Staaten auch mit Zuschüssen, die direkt in den Haushalt der Länder fließen.
Nach Angaben einer Ministeriumssprecherin erhält beispielsweise der Senegal 100 Millionen Euro als Zuschuss, um die "gravierenden" wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie abzumildern. Die senegalesische Regierung habe ein Notprogramm mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro verabschiedet und verschiedene Geber und Spender um Unterstützung gebeten. Im Gegenzug sichere das Land Transparenz zu und verspreche, kleine und kleinste Unternehmen ausreichend zu berücksichtigen.
Neben dem Senegal erhält laut Ministerium auch Äthiopien einen Zuschuss von 100 Millionen Euro als Corona-Soforthilfe aus Deutschland. Für Bangladesch sei ein Zuschuss von 20 Millionen Euro in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union in Vorbereitung. Weitere Soforthilfen erhalten den Angaben nach unter anderem Indien (460 Millionen Euro) und Marokko (300 Millionen Euro).