New York/Genf (epd). Mehr hungernde Kinder infolge der Corona-Pandemie: Bis Ende des Jahres könnten zusätzlich 6,7 Millionen Mädchen und Jungen unter fünf Jahren von akuter Mangelernährung betroffen sein, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag in New York mit. Ohne unverzügliches Handeln drohe die Zahl dieser Kinder auf 54 Millionen zu steigen. Damit würde ein neuer Höchststand erreicht.
"Es wird immer deutlicher, dass die Auswirkungen der Pandemie den Kindern mehr Schaden zufügen als die Krankheit selbst", sagte die Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Vermehrte Armut, Versorgungsengpässe und steigende Lebensmittelpreise infolge der Pandemie führten zu mehr Hunger.
Akute Mangelernährung ist laut Unicef lebensbedrohlich. Betroffene Kinder seien zu dünn für ihre Körpergröße und hätten ein höheres Risiko zu sterben oder in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurückzubleiben. Laut Unicef waren 2019 schätzungsweise 47 Millionen Kinder unter fünf Jahren akut mangelernährt. Humanitäre Hilfsorganisationen benötigen den Angaben nach 2,4 Milliarden US-Dollar (rund 2,0 Milliarden Euro), um Kinder und Mütter bis Ende des Jahres mit Ernährungsprogrammen zu unterstützen.