Frankfurt a.M., Pretoria (epd). Südafrika verschärft wegen der stark zunehmenden Corona-Infektionen erneut die Beschränkungen. Wenige Wochen nach der Öffnung der Schulen würden diese ab Montag erneut für einen Monat geschlossen, kündigte Präsident Cyril Ramaphosa in einer Ansprache am Donnerstagabend an. In einer Zeit schnell steigender Infektionen dürften Schulen nicht zu einem Übertragungsherd werden, sagte er. Die Zahl der Corona-Infektionen in Südafrika stieg auf über 400.000.
Auf Südafrika entfallen damit mehr als die Hälfte der fast 790.000 Corona-Fälle in Afrika, die die Afrikanische Union am Donnerstagabend meldete. Weltweit liegt Südafrika hinter den USA, Brasilien, Indien und Russland an fünfter Stelle. Die Zahl der Corona-Toten in Südafrika wird offiziell mit rund 6.000 angegeben. Allerdings glauben Mediziner, dass die Covid-19-Sterberate in Wahrheit weit höher ist.
Südafrika hatte im Frühjahr zeitweise eines der strengsten Regime weltweit eingeführt. Im Juni und Juli wurden manche Maßnahmen gelockert und die Schulen wieder geöffnet. Seit Mitte Juli gelten jedoch wieder ein Alkoholverbot, eine Maskenpflicht außerhalb der eigenen Wohnung und ein nächtliches Ausgangsverbot.
Auch in anderen afrikanischen Ländern breitet sich das Coronavirus aus. Uganda meldete am Donnerstag den ersten Covid-19-Todesfall. In dem ostafrikanischen Land wurden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber erst rund 1.000 Infektionen bestätigt.
Besorgt äußerte sich die WHO über die Gefährdung von Beschäftigten im Gesundheitwesen in Afrika. In mindestens 40 Ländern hätten sich insgesamt mehr als 10.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in diesem Bereich mit dem Coronavirus angesteckt, teilte die UN-Organisation mit.