Bürgerrechtler nach Todesdrohungen aus dem Südsudan geflohen

Frankfurt a.M., New York (epd). Ein südsudanesischer Bürgerrechtler und Regierungskritiker ist nach eigenen Angaben wegen Todesdrohungen ins Ausland geflohen. Peter Biar Ajak erklärte am Freitag auf Twitter, er sei von einem Killerkommando der Regierung verfolgt worden und habe in den USA Zuflucht gefunden. Der 36-Jährige ist Gründer einer Jugendbewegung und wurde in der Vergangenheit bereits wegen seiner Kritik an Präsident Salva Kiir inhaftiert.

Ajak war nach der Unabhängigkeit des Landes 2011 ein Sicherheitsberater der Regierung, wandte sich jedoch von Präsident Salva Kiir ab. Ajak setzte sich für eine friedliche Beilegung des Bürgerkriegs im Südsudan ein und sprach sich gegen den autoritären Führungsstil Salva Kiirs aus. 2018 wurde der Bürgerrechtler zu zwei Jahren Haft verurteilt, im Januar 2020 aber vorzeitig freigelassen.

In den vergangenen Wochen habe es Anzeichen gegeben, dass Sicherheitskräfte im Auftrag des Präsidenten ihn entführen oder töten sollten, schrieb Ajak in einem Beitrag für das "Wall Street Journal", der am Donnerstagabend veröffentlicht wurde. Präsident Kiir regiert den Südsudan, seit der Loslösung vom Sudan 2011. Seit Ende 2013 kämpfen die Regierung und mehrere Rebellengruppen um die Macht. Trotz mehrerer Friedensschlüsse flammt die Gewalt immer wieder auf.