Berlin (epd). 9,7 Millionen monatlich ausgezahlte Renten lagen 2018 nach mindestens 40 Versicherungsjahren unter 1.250 Euro netto. Das geht aus einer Antwort des Bundessozialministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die am Donnerstag bekannt wurde.
Die vergleichbare Standardrente lag laut Rentenversicherung zum 1. Juli 2018 bei 1.441 Euro in den alten und bei 1.381 Euro in den neuen Bundesländern. Die Standardrente ist eine rechnerische Größe, die die Höhe der Rente anzeigt, wenn jemand 45 Jahre lang zum Durchschnittsentgelt gearbeitet hat.
Rund 2,4 Millionen Renten betrugen nach 40 Beitragsjahren oder beitragsfreien Jahren der Antwort nach weniger als 1.000 Euro netto. Die Höhe der Rente lasse jedoch keine Schlüsse auf die tatsächlichen Altersbezüge zu, hieß es in der Ministeriumsantwort. Nicht berücksichtigt seien bei den Angaben weitere Alterseinkommen sowie der Haushaltskontext.
Die "Bild"-Zeitung hatte am Donnerstag zuerst aus der Antwort zitiert. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch erklärte danach, das Rentenniveau sei in Österreich und in Italien deutlich höher. Er forderte "eine große Rentenreform in Deutschland".
Laut "Rentenatlas 2019" der Deutscher Rentenversicherung bezogen 2018 rund 17 Millionen Menschen in ganz Deutschland Altersrente. Der durchschnittliche Zahlbetrag nach mindestens 35 Versicherungsjahren lag danach bei 1.360 Euro brutto. Frauen bezogen den Angaben zufolge im Schnitt 1.106 Euro brutto und Männer 1.362 Euro brutto Rente.