Frankfurt a.M./Porto Empedocle (epd). Italienische Behörden haben nach Angaben von SOS Mediterranée das Rettungsschiff "Ocean Viking" festgesetzt. Nach einer elfstündigen Inspektion im Hafen von Porto Empedocle werde das Schiff auf unbestimmte Zeit festgehalten, teilt die Hilfsorganisation in der Nacht zum Donnerstag mit. Durch die Festsetzung der "Ocean Viking" sei aktuell kein ziviles Rettungsschiff mehr im zentralen Mittelmeer im Einsatz. Doch die Menschen würden weiter über das Mittelmeer fliehen, erklärte SOS Mediterranée und forderte die sofortige Freigabe des Schiffs.
Als wesentliche Begründung für die Festsetzung nenne die italienische Küstenwache, dass die "Ocean Viking" Schiff mehr Personen befördert habe, als im Zertifikat für die Ausrüstung von Frachtschiffen angegeben ist. Bei Rettungseinsätzen komme es vor, dass das ehemalige Versorgungsschiff für Bohrinseln tatsächlich eine größere Zahl von Menschen aufnehme. Dabei handele sich allerdings um Menschen, die vor dem Ertrinken gerettet wurden, erklärte SOS Mediterranée. Nach internationalem Seerecht sei deren Rettung Pflicht.
Die Hilfsorganisation warf Italien "eine neue Stufe behördlicher Schikane" vor. Deren Ziel sei es, die lebensrettenden Einsätze der zivilen Seenotrettungsschiffe zu blockieren.
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