Köln (epd). Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat an die Politik appelliert, gegen die Schließung von Kinderkliniken und -stationen aktiv zu werden. "Vor allem die medizinische Versorgung schwer kranker und chronisch kranker Kinder ist durch Klinikschließungen akut gefährdet", warnte Verbandpräsident Thomas Fischbach am Mittwoch in Köln. Die Zahl der Betten in den Kinderabteilungen der deutschen Krankenhäuser gehe seit mehr als 20 Jahren stetig zurück, gleichzeitig stiegen seit einigen Jahren die Geburtenzahlen.
Die Ursachen für diese Entwicklung sieht der Kinderärzteverband in der Privatisierung des Gesundheitssystems sowie der Einführung von Fallpauschalen. Die meist privaten Klinikbetreiber schlössen Kinderabteilungen aufgrund der aus ihrer Sicht mangelhaften wirtschaftlichen Rendite, erklärte Fischbach. Als Beispiel nannte er den Klinik-Konzern Asklepios, der Ende des vergangenen Jahres die Kinderstation im mecklenburg-vorpommerischen Parchim geschlossen hatte.