Erfurt (epd). Nach dem Beschluss der Innenministerkonferenz im Juni zur Aufnahme behandlungsbedürftiger Kinder aus den überfüllten griechischen Lagern werden weitere Flüchtlinge am Freitag in Deutschland erwartet. Die Abstimmungen mit dem Bundesinnenministerium dazu seien abgeschlossen, sagte ein Sprecher des Thüringer Migrationsministeriums am Dienstag in Erfurt. Nach ihrer Landung in Frankfurt sollen die Geflüchteten auf verschiedene Bundesländer verteilt werden.
Für Thüringen handele es sich um voraussichtlich um sechs Kinder, ihre Geschwister und Eltern, erklärte der Sprecher. Er gab ihre Gesamtzahl mit 26 an. Sie würden noch in Griechenland auf Corona getestet. Insgesamt will Deutschland demnach am Freitag 100 schutzbedürftige Menschen aufnehmen.
Thüringen stehe zu seiner humanitären Verantwortung. Es sei zu lange zu wenig passiert, sagte Migrationsminister Dirk Adams (Grüne). "Jetzt gehen wir endlich einen - wenn auch kleinen - Schritt, um diesen Menschen zu helfen", fügt er hinzu. Die Zustände in den Lagern in Griechenland seien humanitären Organisationen zufolge weiterhin katastrophal. "Wir können helfen und werden es auch", erklärte Adams. Thüringen sei auf die Aufnahme vorbereitet und hoffe, den Familien ein neues Zuhause im Land geben zu können.
Deutschland will insgesamt 243 Kinder und ihre Angehörigen aus den griechischen Flüchtlingslagern aufnehmen. Darauf hatten sich die Innenminister der Länder auf ihrer Konferenz in Erfurt mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geeinigt. Bereits Mitte April war ein erster Flug mit 47 Kindern und Jugendlichen aus Griechenland angekommen.