Berlin (epd). In Berlin ist am Montag der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944 gedacht worden. Die zentrale Gedenkveranstaltung zum 76. Jahrestag fand in der Gedenkstätte Plötzensee wegen der Coronavirus-Pandemie ohne Publikum statt. Am 20. Juli 1944 hatte eine Gruppe um den Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) versucht, mit einem Sprengstoff-Anschlag Hitler zu töten. Das Attentat misslang, die Widerstandkämpfer wurden hingerichtet.
In seiner Gedenkrede betonte der Enkel von Stauffenberg, Philipp von Schulthess, der 20. Juli erinnere auch heute daran, "dass es einmal in finsterer Zeit Frauen und Männer gegeben hat, die sich von nationaler Verblendung und von der Angst und dem Gehorsam gegen Diktatur und Terror innerlich befreit haben". Es sei für alle heute und später lebenden Generationen von Deutschen "von zentraler befreiender Wirkung", dass es diese Menschen im Widerstand gegeben hat, die mit der Schuld und der Schande ihres Volkes einfach nicht weiterleben wollten. Schulthess verwies darauf, dass es zahlreiche, teilweise unbekannte und aus verschiedenen sozialen Schichten stammende Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und das Hitler-Regime gab.
An der zentralen Gedenkveranstaltung des Bundes und der Stiftung 20. Juli 1944 nahmen neben anderen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) als Redner teil.