Frankfurt a.M. (epd). Der Gesetzentwurf zum Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie soll einem Zeitungsbericht zufolge noch im Juli vom Bundeskabinett beschlossen werden. Er könnte dann im September oder Oktober den Bundestag passieren und spätestens zum neuen Jahr gelten, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kritisierte menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie. "Die Mitarbeiter wurden mitten in der Pandemie einem erheblichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt", sagte er der Zeitung. "Wir können diese Form des rücksichtslosen Wirtschaftens nicht akzeptieren. Ausbeutung darf in Europa nicht Geschäftsmodell sein. Deshalb will ich den Missbrauch der Werkverträge in der Fleischbranche beenden."
Heil fügte hinzu: "Wir sehen in Zeiten der Corona-Krise wie durch ein Brennglas, was schon vorher gut lief und was schlecht. Gut ist, dass wir einen starken Sozialstaat haben, der die Menschen schützt."Es würden aber auch Dinge sichtbar, "die nicht in Ordnung sind und die wir grundlegend verändern müssen".
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