Berlin (epd). Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigt zur Wiederaufnahme der Produktion bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück strenge behördliche Kontrollen an. "Tönnies wird völlig anders arbeiten als vorher", sagte Laumann am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Nach dem Corona-Ausbruch in dem Schlachtbetrieb Mitte Juni waren mehr als 1.550 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden. Die Landesregierung hatte einen weiteren Betrieb des Werks untersagt und vorübergehend weitgehende Kontaktbeschränkungen für die Kreise Gütersloh und Warendorf verfügt.
Nun dürfen die rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schlachtung ihre Arbeit schrittweise wieder aufnehmen. Laumann sagte, für die Gewährleistung des Arbeitsschutzes sei unter anderem die Lüftung im Bereich der Zerlegung verändert worden. Auch würden die Beschäftigten regelmäßig auf Corona getestet, Arbeitsplätze durch Plexiglasscheiben getrennt und das Tragen von Masken verfügt, wenn Abstände nicht eingehalten werden können. Wie viele Tiere Tönnies schließlich verarbeiten kann, werde daran entschieden, ob der Gesundheitsschutz eingehalten wird.
Laumann lehnte es ab, dem Unternehmen wegen staatlicher Quarantäne-Verfügungen einen Schadenersatz zu zahlen, und verwies darauf, dass die Schließung des Betriebes nicht allein aufgrund des Infektionsschutzgesetzes erfolgt sei, sondern ordnungsbehördlich verfügt worden sei. "Sie können ganz sicher sein, dass die Behörden in Nordrhein-Westfalen freiwillig keinen Cent an Herrn Tönnies bezahlen werden", sagte der CDU-Politiker. Zugleich kündigte er an zu prüfen, ob wegen des verstärkten Einsatzes von Beamten der Arbeitschutzbehörden vom Unternehmen Gebühren verlangt werden können.