Berlin (epd). Das Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) derzeit überprüft. Derzeit befänden sich die zuständigen Institutionen wie die Bundesärztekammer in einem Prozess, die bisherige Praxis zu überprüfen, sagte Spahn am Montag in Berlin. Auch er sei diesbezüglich im Gespräch mit diesen Institutionen, um zu schauen, wie hier eine Auflösung geschaffen werden könne.
In der "Richtlinie zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Richtlinie Hämotherapie)" heißt es: "Zeitlich begrenzt von der Spende zurückzustellen sind Personen, deren Sexualverhalten ein gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten, wie (...) HIV bergen, für zwölf Monate." Neben "heterosexuellen Personen mit sexuellem Risikoverhalten" werden hier "Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben", genannt.
Die Deutsche Aidshilfe kritisiert die Regelung als diskriminierend, wonach schwule und bisexuelle Männer in Deutschland nur Blut spenden dürfen, wenn sie ein Jahr lang keinen Sex mit einem Mann hatten.