Osnabrück (epd). Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich hinter Forderungen nach höheren Fleischpreisen für mehr Tierwohl gestellt. "Ich will endlich einen ehrlichen Fleischpreis, der gute Löhne und Arbeitsbedingungen ermöglicht und der sich für die Landwirte auch ohne Massentierhaltung auszahlt", sagte die Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Damit erkaufen wir uns weniger Umweltschäden, mehr Tierwohl und bessere Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie."
Nach Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen war die Branche erneut in die Kritik geraten. Schulze zufolge sind die niedrigen Fleischpreise verantwortlich für die "sehr schlechten Arbeitsbedingungen" und eine Tierhaltung, die sie "beschämend" finde.
Schulze begrüßte die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) initiierte Zukunftskommission für die Landwirtschaft. Dies habe lange genug gedauert, der Streit werde immer radikaler. Auch in der Kohlekommmission sei es gelungen, alle an einen Tisch zu bekommen: "Das kann uns auch mit Landwirten und Landfrauen, mit Tierschützern, Naturschützerinnen und Verbraucherinnen gelingen."