Frankfurt a.M., La Paz (epd). Die bolivianische Übergangspräsidentin Jeanine Áñez ist mit Corona infiziert. "Ich fühle mich gut, ich fühle mich stark", sagte die 53-Jährige laut der Tageszeitung "La Razon" (Freitag). Die Staatschefin will für zwei Wochen in Quarantäne gehen, aber weiter arbeiten, wie sie auf Twitter bekanntgab. Sie ist das vierte Regierungsmitglied, das an Covid-19 erkrankte. Bolivien hat bislang etwa 44.000 Corona-Fälle und mehr als 1.600 Tote registriert.
In Lateinamerika ist Áñez nach dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro und dem honduranischen Staatschef Juan Orlando Hernández das dritte Staatsoberhaupt mit Corona. Áñez hatte sich im November zur Übergangspräsidentin erklärt, nachdem der sozialistische Staatschef Evo Morales nach umstrittenen Wahlen und blutigen Massenprotesten zurückgetreten und ins Ausland geflohen war. Wahlen sind für den 6. September geplant.
In Lateinamerika breitet sich das Coronavirus immer weiter aus. Mit mehr als 1,7 Millionen Infektionen ist Brasilien nach den USA das Land mit den zweithöchsten Corona-Zahlen. Aber auch Peru und Chile weisen schon jeweils über 300.000 Infizierte auf, in Mexiko gibt es mehr als 280.000.