Berlin (epd). Beschäftigte in Gesundheitsberufen waren von März bis Mai am häufigsten im Zusammenhang mit Covid-19 krankgeschrieben. In der Altenpflege fehlten in diesem Zeitraum 1.283 von 100.000 Erwerbstätige aus diesem Grund bei der Arbeit, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervorgeht. Damit lagen die Pflegeberufe mehr als das 2,5-Fache über dem Durchschnitt aller coronabedingten Krankschreibungen von 474 Corona-Krankheitsfällen je 100.000. Am wenigsten betroffen waren Angestellte von Hochschulen (110) sowie Arbeiter aus der Landwirtschaft (121).
Berufe mit vielen Kontakten zu anderen Menschen hatten demnach ein höheres Infektionsrisiko als Berufstätige im Homeoffice oder im Freien. "Es bleibt abzuwarten, ob sich die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen durch Infektionsherde in einzelnen Betrieben in den kommenden Wochen und Monaten noch deutlicher abzeichnen werden", sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Instituts, Helmut Schröder, in Berlin.
Insgesamt waren von den 11,6 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen rund 55.000 Arbeitnehmer wegen des Coronavirus krankgeschrieben. Dies entspricht 0,5 Prozent. Dabei waren Frauen öfter als Männer, Arbeitnehmer unter 20 Jahren am häufigsten und Menschen im Alter von 30 bis 39 Jahren am seltensten betroffen.
Altenpfleger wurden mit 157 Fällen je 100.000 den Angaben zufolge öfter als der Durchschnitt (91 Fälle) im Krankenhaus behandelt. Am häufigsten mussten Arbeiter aus der Fleischverarbeitung (173 Fälle) ins Krankenhaus. Insgesamt wurden rund 10.500 AOK-Mitglieder stationär behandelt. Die Durchschnittsdauer lag bei sieben Tagen, wie das Institut der AOK weiter mitteilte.