Berlin (epd). Rund drei Viertel der Menschen in Deutschland (74 Prozent) glauben nicht, dass deutlich weniger, dafür aber größere Krankenhäuser zur Bewältigung der Corona-Pandemie ausgereicht hätten. Gleichzeitig ist einer großen Mehrheit der Befragten ein wohnortnahes Krankenhaus sehr wichtig (62 Prozent) oder wichtig (31 Prozent), wie aus einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Katholischen Krankenhausverbands hervorgeht.
"Die Zeit für Debatten über einen Kahlschlag in der Krankenlandschaft ist nun wirklich überholt", sagte die Geschäftsführerin des Krankenhausverbandes, Bernadette Rümmelin. Dabei seien Reformen in der Versorgung und der Finanzierung von Kliniken notwendig. "Dies wird mancherorts auch zu Klinikschließungen führen", glaubt Rümmelin. Wichtig sei jedoch, dass eine Strukturreform gut geplant und am regionalen Versorgungsbedarf ausgerichtet werde.
Die Caritas wies darauf hin, dass die Lebensverhältnisse nicht gleichwertig seien, wenn Menschen in verschiedenen Regionen eine unterschiedliche medizinischen Versorgung erhalten. "Die Postleitzahl darf nicht über Teilhabechancen entscheiden", sagte Caritas-Vorstand Eva Maria Welskop-Deffaa. An der Umfrage nahmen den Angaben zufolge rund 1.000 Personen über 18 Jahre teil.