Berlin (epd). Vor der Konferenz der EU-Innenminister hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) an seine Kollegen appelliert, in der Flüchtlingsfrage mehr Solidarität zu zeigen. "Wir müssen darauf hinwirken, dass alle Staaten in Europa Solidarität zeigen. Wir machen heute einen erneuten Versuch", sagte er am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Er fügte hinzu: "Aber das ist eine ganz, ganz harte Nuss. Die meisten Staaten haben sich bisher entzogen."
Deutschland hat zum 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Die EU-Innenminister beraten zum ersten Mal unter Vorsitz von Seehofer. Der informelle Austausch findet wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz statt.
Im ARD-"Morgenmagazin" betonte der CSU-Politiker, Europa sei eine Wertegemeinschaft. Man müsse auf die vielen Schicksale und die humanitäre Verantwortung in Europa hinweisen. "Deshalb haben wir alle eine gemeinsame Verantwortung, den Staaten zu helfen und damit den Flüchtlingen, die Flüchtlinge zuerst aufnehmen. In dem Fall Italien und Griechenland", sagte Seehofer. Deutschland beteilige sich schon seit geraumer Zeit. Das ganze sei aber noch nicht so geordnet, dass man von einem geregelten Verfahren sprechen könne.