Brüssel, Berlin (epd). Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will beim Thema Seenotrettung die anderen EU-Staaten zunächst durch die Kraft der Argumente zum Umlenken bringen. Es entspreche seiner Lebenserfahrung, dass man manchmal auch bei so schwierigen Fragen durch ständige Diskussion weiterkomme, sagte Seehofer am Dienstag vor einem virtuellen EU-Innenministerrat in Berlin.
Die Verteilung von aus Seenot Geretteten sei nach wie vor nicht gut geregelt, sagte Seehofer vor dem ersten Ministertreffen unter seinem Vorsitz. Es sei immer nur ein sehr kleiner Teil der EU-Länder zur Aufnahme bereit. Dies sei der EU unwürdig.
Er wolle eine Diskussion in der deutschen Ratspräsidentschaft nicht "mit irgendwelchen Drohungen" beginnen, sagte Seehofer. Allerdings wisse er, dass die Frage "vielleicht mal später auch mit anderen Themen verknüpft werden muss".