München (epd). Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich deutlich gegen eine Lockerung oder Abschaffung der Maskenpflicht ausgesprochen. "Corona bleibt die dominante Konstante", sagte Söder am Montag in München. Daher gebe es "überhaupt keinen Anlass nachzulassen". Es gebe keine Alternative dazu, auch weiterhin umsichtig und vorsichtig zu sein: "Lebensfreude und Vernunft sind ein Brüderpaar." Eine Ende der Maskenpflicht wäre ein Fehler und ein falsches Signal an die Menschen, wenn man sich etwa anschaue, wie in England "die Pubs gestürmt" wurden.
Söder sagte, es bleibe beim Dreiklang "Testen, Abstand halten, Maske tragen". Durch umfangreiches Testen könnten Infektionsketten in einer Region schnell ermittelt und dann unterbrochen werden. Der CSU-Chef sagte, man halte an der bisherigen Strategie mindestens bis Herbst fest. Erst wenn man wisse, welche Auswirkungen die Sommerferien auf die Entwicklungen bei den Corona-Infektionszahlen haben, könne man sich mit weiteren Lockerungen beschäftigen.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plädiert für ein Festhalten an der Maskenpflicht im Einzelhandel. Beim Kampf gegen die Corona-Pandemie sei er "im Zweifel für die Vorsicht", sagte er am Montag im Deutschlandfunk. Der mecklenburg-vorpommerische Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte angeregt, die Maskenpflicht im Einzelhandel Anfang August abzuschaffen. In seinem Bundesland gibt es im bundesweiten Vergleich derzeit sehr wenige Neuinfektionen.